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:: Aufenthalt in Wolkenburg Kaufungen::





Wolkenburg - Kaufungen ist Ausgangspunkt für viele Wandertouren.

Wer die Stille fernab der grossen Landstrassen liebt, im Kleinen die Größe unseres Lebens entdecken möchte, nimmt einen Nachmittag lang Aufenthalt in Wolkenburg-Kaufungen an der Zwickauer Mulde. Auch lohnt sich ein Aufenthalt hier, wenn man einen geruhsamen Nachmittag haben möchte.

Landschaftlich schön im oberen Tal der Zwickauer Mulde gelegen, fand 1241 der Ort seine erste urkundliche Erwähnung.


Wolkenburg im 19. Jahrhundert

Der Ort besitzt keine Burg, aber ein Schloß auf dem Schloßberg. Es ist den Wolken nicht so nahe, daß es den Namen Wolkenburg verdiente, liegt aber hoch genug über der Mulde, um schöne Ausblicke auf den Fluß zu bieten. Durch mehrere Umbauten im 16. und 18. Jahrhundert in seiner heutigen Form entstanden, soll es als mittelalterliche Burganlage im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts erbaut worden sein. Im Jahre 1404 ging die Wolkenburg in markgräflich-meißnerischen Besitz über. Die Einwohner von Wolkenburg-Kaufungen sind keine Nachfahren des Wiprecht von Groitzsch, der um 1103 dieses Gebiet besiedelte, sie haben nichts mit den Herren von Kauffungen zu tun, erinnern sich nur durch die Geschichte des Prinzenraubes (1455) daran. Aber an Haubold von Ende und an die letzten von Einsiedel, die Wolkenburg von 1635 bis 1945 in Besitz hatten, denken sie immer noch.


klassizistischer Festsall auf Schloss Wolkenburg

Heute ist das Schloß umgeben von der schönsten und ältesten Parkanlage des Muldentales, die ihren Charakter durch Detlef Carl von Einsiedel (1737-1810) erhielt. Noch bis vor wenigen Jahren war das Schloß von rund 20 Familien bewohnt, davon zeugen heute noch einige Räumlichkeiten.

Aktive Mitglieder des inzwischen gegründeten Fördervereins Schloß Wolkenburg e.V. haben im jahr 1999 mit der Ausstellung "Fundstücke" ein erstes Zeichen für die Öffentlichkeit gesetzt. Das jährlich auf dem Schloßhof stattfindende Schloßfest ist mit dem Muldental-Musikfest ein besonderer Anziehungspunkt für die Besucher. Traditionelle Gewerke geben Einblick, wie früher geschafft wurde, umrahmt von Hofmusik und swingenden Klängen.


Schlosspark mit Apoll und die Neue Kirche

Der Schloßpark ist zu begehen und unter alten Bäumen kann man getrost eine Stunde verweilen. Im Schloßpark ließ Graf Detlev von Einsiedel, seit 1790 Besitzer der Lauchhammer Eisenhütte, die gefertigten Eisenkunstgußplastiken aufstellen. Fast zwei Jahrhunderte standen u. a. das "Knöchelspielende Mädchen", der "Einschenkende Satyr" und der "Bogenschnitzende Amor" im Park, bis sie irgendwann einmal verschwanden und in verschiedenen Kellern lagerten. Vom Förderverein Schloß Wolkenburg wurden sie wieder ans Tageslicht geholt und für Ausstellungszwecke restauriert.


Detlef Carl Graf von Einsiedel

Detlev Graf von Einsiedel war ein Mann, der mit viel Eifer den industriellen Entwicklungen zugetan war. Im Jahre 1799 richtete er in Wolkenburg die erste sächsische Spinnerei ein.

Wer Zeit hat, spaziert die Goldene Aue entlang oder durch die unter Denkmalsschutz stehende Sägemühle um den Schloßberg herum, wobei einem die Geschichte des Haubold von Ende wieder in den Sinn kommt, nach dem ein Felsen benannt ist. Jener Haubold wurde von Strauchrittern gejagt, als er von der Burg Rabenstein nach Hause ritt, wo die Runde der Schloßherren beraten hatte, was gegen Strauchritter zu unternehmen wäre. Jedenfalls sieht Haubold von Ende keinen anderen Ausweg, den Verfolgern zu entkommen, als es wie weiland Harras der kühne Springer von Schloß Lichtenwalde zu machen. Samt Pferd springt Haubold vom hohen Felsen. Das Pferd ist tot, er rettet sich schwimmend aus der Mulde. Die Strauchritter springen ihm selbstverständlich nicht nach. Alles ist gut, seit diesem Tag hat Wolkenburg seinen Hauboldfelsen und eine Geschichte dazu.


Hauboldfelsen hoch über der Zwickauer Mulde

Doch nicht genug damit, die in den vergangenen Jahren neu hergerichtete "Warte" bietet vom Felsen einen herrlichen Ausblick auf Schloß Wolkenburg und seine Muldenlandschaft.

Wenn man weiter den Flußlauf und die neue Brücke bewundern will, muß man schon hinuntersteigen ins Tal der Mulde. Die Mulde fließt in Wolkenburg einen schönen Bogen. Das Tal ist breit genug, damit Wiesen noch Platz haben.

Von der Mulde gibt es noch andere Geschichten, es sind Menschengeschichten vom Aufbegehren gegen das Wasser, denn die Zwickauer Mulde überschwemmte Land und Anwesen der Wolkenburger allein im nun zu Ende gehenden Jahrhundert viermal. Die letzten Überschwemmungen waren vor vier Jahren, in den ersten Septembertagen 1995, gerade zum "Tag der Sachsen" in Rochlitz.


Neue Kirche Wolkenburg

An der von 1794 bis 1804 erbauten Dorfkirche sind außen die Sanierungsarbeiten abgeschlossen, aber noch nicht im Inneren. Interessierte können das von Hofbaumeister Giesel errichtete klassizistische Bauwerk nach Voranmeldung beim Pfarramt Wolkenburg-Kaufungen besichtigen. Sehenswert sind die Reliefs aus Lauchhammerguß und die Bilder von Schnorr von Carolsfeld.

Doch Wolkenburg hat noch eine andere Geschichte, die des mittelalterlichen Gold- und Silberbergbaus. Bereits 1348 wurden die ersten Stollen aus dem Herrnsdorfer Tal in Richtung Ullersberg, einem Bergrücken zwischen dem Herrnsdorfer Tal und dem Tal der Zwickauer Mulde, vorgetrieben. Die damaligen Besitzer der Herrschaft Wolkenburg, die Herren von Colditz, legten den Bergflecken "Ulrichsberg" an.


St. Anna Fundgrube und der Segen Gottes Erbstolln

Er ist heute mit der 1989 durch Ausgrabungen auf der Kuppe des Berges nachgewiesenen Bergbausiedlung "Ulrichsberg" identisch. Die ersten urkundlichen Erwähnungen des Wolkenburger Silberbergbaus erfolgten gleichlautend durch die Landgrafen von Thüringen und Markgrafen von Meißen in den Jahren 1351 und 1352.


Kategorie Tourismus

© Heimatverein Wolkenburg Kaufungen e.V.

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